2015-Eisenach: unbek. tote Frau an Wanderweg aufgefunden - "Sie muss über eine bestimmte Zeit lichterloh gebrannt haben"

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Patty
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2015-Eisenach: unbek. tote Frau an Wanderweg aufgefunden - "Sie muss über eine bestimmte Zeit lichterloh gebrannt haben"

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Eisenach: Frau brannte einen Moment lang lichterloh
03.01.2014 - 20:46 Uhr

Die am Neujahrstag aufgefundene Frauenleiche an einem Wanderweg westlich vom Siebenborn im Eisenacher Westen gibt den Ermittlern weiter eine ganze Reihe von Rätseln auf. Nichts lässt auf ihre Identität schließen.
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Kriminaldirektor Matthias Kehr, Leiter der Kriminalinspektion Gotha, hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung. Mit dem Foto der toten Frau soll endlich ihre Identität geklärt werden. Einen natürlichen Tod schließen die Ermittler definitiv aus. Foto: Norman Meißner Kriminaldirektor Matthias Kehr, Leiter der Kriminalinspektion Gotha, hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung. Mit dem Foto der toten Frau soll endlich ihre Identität geklärt werden. Einen natürlichen Tod schließen die Ermittler definitiv aus. Foto: Norman Meißner
Eisenach. "Bei der Toten wurden keinerlei Ausweispapiere oder Gegenstände festgestellt, die auf ihre Identität schließen lassen", führte der Leiter der Kriminalpolizeiinspektion Gotha, Kriminaldirektor Matthias Kehr, zur Pressekonferenz am Vormittag des 3. Januars, an.

Mit einem Foto der Toten nach einer Leichentoilette wendet sich die Polizei nun an die Öffentlichkeit, um Hinweise zur Identität der Frau zu erhalten. "Über die Identität hoffen wir, weitere Ermittlungsansätze zu bekommen", fährt Kehr fort.
unbek. Tote Eisenach.jpg
Der Gerichtsmediziner schätzt das Alter der Toten vorsichtig zwischen 70 und 75 Jahre. Die Frau besitzt eine schmächtige Gestalt, wiegt etwa 50 Kilogramm und ist etwa 1,58 Meter groß. Der Kriminaldirektor spricht von einer guten Konstitution. Die Frau hat ein ovales Gesicht, graue, glatte Haare und blaue Augen. Beim Auffinden der Leiche war der Oberkörper unbekleidet.

Als Beinkleid trug die Frau zwei dunkelblaue, übereinander gezogene identische Leggins. Ferner war sie mit schwarzen Wollstrümpfen, einer schwarzen, kastenförmigen Unterhose sowie beigefarbenen, gefütterten Wildlederstiefeln mit Reißverschluss der Größe 39 bekleidet.

Ihr rechtes Knie schützte eine blaue Bandage. Auch das Gebiss gibt den Ermittlern keine Anhaltspunkte, wer die Tote ist. "Sie besitzt nur noch einen Zahn, der vordere Schneidezahn oben rechts", informiert Kehr. Ein künstliches Gebiss wurde nicht gefunden.

Kein natürlicher Tod
Die Frau habe keinerlei Operationsnarben. Außer altersbedingten Verschleißerscheinungen konnte die Gerichtsmedizin auch keine Krankheiten feststellen. Darüber, ob Alkohol im Blut und fremde DNA am Körper der Frau gefunden wurde, wollte die Polizei keine Auskunft geben. "Das wird im Rahmen der Ermittlungen zu klären sein", beantwortet Polizeisprecherin Karin Köhler auch die Frage, ob die Brandverletzungen durch Silvesterfeuerwerk hervorgerufen worden sind. Den Todeszeitpunkt konnte die Gerichtsmedizin auf 24 Stunden eingrenzen. Die Polizei geht davon aus, dass die Frau in der Zeit zwischen 15 Uhr am letzten Tag des alten Jahres und 15 Uhr am Neujahrstag verstarb.

Sicher sind die Kriminalisten, dass es sich um keinen natürlichen Tod handelt. "Die Frau ist an den Folgen ihrer Brandverletzungen gestorben", sagt Kehr. Ihr Körper weise mehrere Verbrennungen des ersten bis dritten Grades auf, die über den gesamten Körper verteilt sind. Die Frau soll einen tödlichen Schock erlitten haben.

"Sie muss über eine bestimmte Zeit lichterloh gebrannt haben", sagt der Leiter der Kriminalpolizeiinspektion. Ob Brandbeschleuniger eingesetzt wurde oder Spuren von Silvesterböllern gefunden wurden, konnte die Kriminalpolizei nicht beantworten. Obwohl die Todesursache am Donnerstag, 2. Januar, durch die Gerichtsmedizin festgestellt werden konnte, tappen die Ermittler noch immer völlig im Dunkeln, ob die Frau bei einem Unfall, durch Suizid oder durch ein Gewaltverbrechen starb. "Es ist nicht auszuschließen, dass sich die Frau selbst angezündet hat", sagt Jens Büchner, Leiter der Kriminalpolizeistation Eisenach.

Die Kriminalpolizei spricht nicht nur wegen der teilweisen Bekleidung von einer "ungewöhnlichen Auffindesituation". Der ortskundige Wanderer fand die Frauenleiche am Neujahrstag gegen 15 Uhr am Wanderweg vom Siebenbornteich in Richtung Clausberg. Der Weg, der nach Aussagen des zuständigen Revierförsters recht häufig von Wanderern genutzt wird, verläuft im Tal zwischen dem Siebenbornkopf und dem Hans-Sachs-Kopf.

Sie lag nicht direkt am Wegesrand, aber dennoch gut sichtbar für Spaziergänger auf dem Weg. Zunächst habe der Wandersmann geglaubt, eine Schaufensterpuppe gefunden zu haben. "Es weist nichts darauf hin, dass versucht worden ist, die Leiche zu verstecken", sagt Kehr.

Die Frau sei am Fuße eines Hanges, unweit eines Bachs aufgefunden worden. Die Ermittler ziehen auch in Betracht, dass die Frau von einem oberen Wanderweg über den Hang zum unteren Weg gerutscht sein könnte. Ob der Auffindeort auch der Brandort ist, beantwortet Kehr mit "wahrscheinlich eher nicht". Ferner rätseln die Ermittler, wie die Frau zum Fundort gelangte.

Ein herrenloses Auto wurde in der näheren Umgebung nicht gefunden. Die Entfernung zur Siebenbornsiedlung beträgt immerhin 2,5 Kilometer. Die weiteren Ermittlungen hat der Chef der Kriminalpolizeiinspektion Gotha inzwischen an Jens Büchner, Leiter der Kriminalpolizeistation Eisenach, übergeben.

Zeuge ausfindig gemacht
Nachdem bereits am ganzen Donnerstag das Areal um den Auffindeort intensiv abgesucht worden ist, ging auch am darauffolgenden Tag die Spurensuche mit Beamten der Kriminalpolizeistation Eisenach, des Kriminaldauerdienstes und der Tatortgruppe des Landeskriminalamtes weiter. Neben einem Hubschrauber kam auch ein Personenspürhund zum Einsatz.

Ziel der Suchmaßnahmen ist, Hinweise zur objektiven und zur subjektiven Betrachtung des Geschehens zu erhalten, sagt Kehr. So hoffen die Kriminalisten neben der Bekleidung des Oberkörpers auch Gegenstände und Spuren zu finden, die ihnen Hinweise zur Brandstelle und zur Identität geben.

Parallel zu diesen Suchmaßnahmen sind Mitarbeiter der Kriminalpolizeistation Eisenach im Stadtgebiet unterwegs und fahnden mit dem Foto nach der Identität der Toten. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Frau aus der näheren Umgebung stammt. Ein Zeuge konnte schon ausfindig gemacht werden. Er ist sich sehr sicher, die Frau am Sonntag, 29. Dezember, im Bereich der Siebenbornsiedlung gesehen zu haben.

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