1979-Mord an Heike Greve

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1979-Mord an Heike Greve

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Norderstedt

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11.07.09
RĂĽckblick 1979 - Ein Mord schockiert die ganze Stadt

Bis heute ist der Mörder der 17-jährigen Schülerin Heike Greve aus Norderstedt nicht ermittelt. Obwohl Zeugen den Mann in der Öljacke sogar beobachtet haben.

Heike Greve (17) kommt am 19. September 1979 gegen 21 Uhr aus dem Festsaal am Falkenberg am Langenharmer Weg. Ihr Mörder wartet auf sie. Wenig später bricht sie vor der Halle von zwei Messerstichen getroffen zusammen und stirbt wenig später im Krankenwagen. Der Bericht von NZ-Redakteur Herbert Lau:

Wer ist der Mörder der 17-jährigen Gymnasiastin Heike Greve aus Norderstedt? Wer kann so brutal sein und mit zwei Messerstichen in Brust und Rücken ein so junges Leben auslöschen? Das sind die Fragen, die sich viele Bürger in Norderstedt stellen. Unruhe und tiefe Betroffenheit löste gestern die erste Nachricht im Hamburger Abendblatt über das schwere Verbrechen aus. Die 17-jährige Heike Greve war am Mittwochabend auf den Stufen zum Festsaal am Falkenberg zusammengebrochen und hatte noch in letzter Verzweiflung nach dem Hausmeister Ingo Berger gerufen: "Herr Berger, Hilfe, bitte helfen Sie mir!" Aber jede Hilfe kam für das Mädchen mit den blonden Haaren zu spät: Sie starb an den Stichwunden.

Heike Greves Mörder läuft noch frei umher. Der Regen am Mordabend hat fast alle Spuren ausgelöscht. Nach den ersten Ermittlungen der Kieler Mordkommission besuchte das Mädchen um 19 Uhr im Gymnasium Harksheide am Langenharmer Weg einen Gitarrenkurs der Norderstedter Jugendmusikschule. Kurz nach 20.30 Uhr, der Unterricht war zu Ende, verabschiedete sie sich vor dem Eingang zum Festsaal von ihrer Freundin. Dann ging sie zu ihrem Moped, das auf einem Parkplatz neben dem Eingang abgestellt war, und hängte ihre Gitarre über den Lenker, wie die Kripo rekonstruierte. Sie muss dann ohne ihr Fahrzeug mit einem bislang unbekannten Mann vom Schulgelände aus auf ein gegenüber liegendes Baugrundstück gegangen sein. Nach 15 bis 20 Minuten wurde sie wieder gesehen, als sie taumelnd und unter Aufbietung letzter Kräfte auf den Eingang des Festsaales zuging. Vermutlich wurde sie noch von ihrem Mörder verfolgt.

Als das Mädchen zu Boden stürzte - von einem Stich in die Brust und einem in den Rücken getroffen - flüchtete der Täter in Richtung Falkenbergstraße/Schleswig-Holstein-Straße. Hierbei warf der Flüchtende seine gelbe Öljacke, die er vorher getragen hatte weg. Von ihm fehlt bisher jede Spur.

Heike Greve starb auf der Trage eines Rettungswagens, ohne das Bewusstsein wiedererlangt zu haben. Sie war das einzige Kind der Familie Greve, die in unmittelbarer Nähe des Tatortes wohnt.

In der Klasse U 2c des Gymnasiums Harksheide verbreitete sich gestern Morgen die Nachricht von der Ermordung der Klassenkameradin wie ein Lauffeuer. Der Unterricht wurde abgesetzt, die Jungen und Mädchen nach Hause geschickt. Es ist nicht auszuschließen, dass der Mörder das Mädchen noch vergewaltigt hat, denn der Slip und ein Strumpf befanden sich in der Kleidertasche des Opfers. Nach der Mordwaffe suchten Kripo, Schutzpolizei und Taucher vergeblich.

Vom möglichen Täter liegt folgende Beschreibung vor: ca. 40 Jahre alt, 175 bis 180 Zentimeter groß, kräftige Statur, dunkle Haare, dunkler Vollbart, dunkelrandige Brille, Hut. Außer der angefundenen Öljacke trug er eine dunkle Hose.

Die Mordkommission Kiel fragt die Bevölkerung in Norderstedt: Wer kennt eine männliche Person, auf die die Beschreibung passt? Wer hat sonst Beobachtungen, die mit der Tat in Zusammenhang stehen könnten, gemacht? Auch unwichtig erscheinende Angaben könnten wichtig sein. Wer hat sich im Bereich des Gymnasiums, insbesondere im Langenharmer Weg, zwischen 20 und 21 Uhr aufgehalten? Wer hat eine solche beschriebene Person in einem öffentlichen Verkehrsmittel, besonders einem Bus, gesehen? Ist so ein Mann möglicherweise mit einer Taxe gefahren? Wer kann Auskunft über den Umgang des Opfers, insbesondere außerhalb des schulischen Bereiches, geben? Wer hat die Tatwaffe, vermutlich ein Messer, gesehen oder gefunden?

FĂĽnf Tage nach dem Mord trauen sich viele Norderstedter nachts nicht mehr vor die TĂĽr. Herbert Lau berichtet:

Der Mann, der für die Tat am letzten Mittwochabend in Frage kommt, ist von zahlreichen Besuchern von VHS-Veranstaltungen im Gymnasium Harksheide am Langenharmer Weg beobachtet worden. Er wurde gesehen, als er vor dem Festsaal auf- und abging. Und er wurde gesehen, wie er fluchtartig in Richtung Falkenbergstraße/Schleswig-Holstein-Straße davonstürmte und seine gelbe Öljacke, ohne Taschen, wegwarf. (...) Sicher sind sich die Kripoexperten auch darüber, dass das Mädchen und ihr Mörder dann gemeinsam zum Schulgebäude zurückgingen oder -liefen. Die beiden tödlichen Messerstiche hat Heike Greve nämlich erst etwa 20 Meter vom Eingang des Festsaales auf dem mit einer Lampe beleuchteten Fußweg erhalten. (...) Diese furchtbare Mordtat hat einen Teil der Norderstedter Bürger in einen Schock versetzt. Im Dunkeln will keiner mehr raus. VHS-Leiter Werner Hutterer: "Was meinen Sie, wie viele Leute unmittelbar nach der Tat die abendlichen VHS-Kurse wieder abgesagt haben?" Besonders schlimm ist es bei den Schulen, an denen es nur eine unzulängliche Beleuchtung gibt, wie zum Beispiel am Schulzentrum Süd.

Am 28. September nehmen die Norderstedter bei einer Trauerfeier in der Falkenbergkirche Abschied von Heike Greve.

Die Falkenbergkirche in Norderstedt war heute Morgen in ein Meer von Blumen getaucht. Es war die Trauerfeier für die 17-jährige Heike Greve, die am Mittwoch vergangener Woche von einem noch unbekannten Mann vor dem Festsaal am Falkenberg erstochen wurde. Eltern, Verwandte, Freunde und Mitschüler aus dem Gymnasium Harksheide nahmen Abschied von einem Mädchen, das so gerne gelebt hat, das aber mit 17 Jahren einem unbarmherzigen Mörder in die Hände fiel - der noch immer frei umherläuft.

http://www.abendblatt.de/region/norders ... Stadt.html
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Re: 1979-Mord an Heike Greve

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Bei Aktenzeichen xy ungelöst im April 1980:


ab min 03.25


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