2009-Suche nach Markus Staudenmann

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2009-Suche nach Markus Staudenmann

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Die Frau des verschwundenen Professors spricht
«Die Ungewissheit ist das Schlimmste»
Publiziert: 24.04.2009, Aktualisiert: 19.01.2012Von Karin Baltisberger DruckenE-Mail

Ruth Staudenmann: «Mein Mann könnte ja überall sein. Das macht mich fast verrückt.»  (ZVG)
Markus Staudenmann mit seinen vier Kindern. Jetzt fragen sie und ihre Mutter Ruth sich ­verzweifelt: Warum ist er verschwunden? Lebt er noch? (ZVG)

ETH-Professor Markus Staudenmann: Seit dem 15. April verschwunden. (ZVG)

Die Hausfrau sitzt am Esstisch und wartet auf Nachricht von ihrem Mann. Markus Staudenmann (43) ist seit 9 Tagen weg. Die Hoffnung, dass sich alles aufklärt, welkt wie die Tulpen auf dem Tisch.


Schreckliche Situation für Ruth Staudenmann (44): Ihr Ehemann, der ETH-Dozent und Professor Markus Staudenmann, ist wie vom Erdboden verschluckt (BLICK berichtete). «Die Ungewissheit ist das Schlimmste», sagt die Mutter von vier Kindern.

Am Mittwoch, 15.  April, verliess Markus Staudenmann sein Heim in Windisch AG. Seitdem hat die Familie kein Lebenszeichen mehr von ihm. Sein Handy kann nicht geortet werden, es ist ausgeschaltet. «Das wundert mich, er hat es nie selber ausgeschaltet – und es hat einen Akku, der lange hält», sagt Ruth Staudenmann traurig.

Sie und die Kinder (8 bis 15 Jahre) müssen die Tage irgendwie überstehen. «Ich versuche meine Kinder abzulenken, damit sie nicht jede Minute daran denken müssen», erklärt die Mutter. Und doch ist bei ihnen der vermisste Vater Thema Nummer eins. Natürlich.
Die Kinder abzulenken, dabei hilft ein kleiner Hund. Die Staudenmanns sind Patenfamilie eines Welpen, bis er zum Blindenhund ausgebildet werden kann. «Er ist so fröhlich wie immer. Die Kinder können mit ihm spazieren und spielen», sagt die Mutter. Das helfe.

Viele Hinweise, sie nĂĽtzen nichts

Unterstützung erhält Ruth Staudenmann von vielen Seiten: «Nachbarn, Freunde, Bekannte und auch fremde Menschen melden sich, schicken uns Kärtchen und Blumen, denken an uns und wollen helfen.» Das gibt ihr und den Kindern viel Kraft. «Trotz dieser schlimmen Zeit ist es eine wunderschöne Erfahrung zu wissen, dass Menschen für einen da sind.»

Jemand habe ihr sogar angeboten, Plakate aufzuhängen. Aber sie zögert, weil sie auch so viele Hinweise bekomme. Viele Leute kennen ihren Mann: «Doch sie können sich nicht erinnern, ob sie ihn gestern oder vor einer Woche das letzte Mal gesehen haben.»

Sie sucht selbst

Verzweifelt versucht Ruth Staudenmann, ihren Mann selber zu finden. «Ich ging mit seinem Foto auf den Bahnhof Brugg und befragte dort Passanten, Kioskmitarbeiter», erzählt sie. Sie habe sich auch schon überlegt, an den Hauptbahnhof Zürich zu fahren, um herumzufragen, ob ihn jemand gesehen hat. «Aber ich denke, ich würde viele Hinweise erhalten, die mich nicht weiterbringen.»

Am Hauptbahnhof hat der Professor an jenem Mittwoch um 17.11 Uhr noch telefoniert – mit einer Kollegin. Der Dozent für Verfahrenstechnik wollte an eine Fachdidaktik-Tagung an der ETHZürich, hat er seiner Frau gesagt. Er fuhr mit dem Velo zum Bahnhof Brugg und von dort nach Zürich. Doch der Kurs fand wegen der Ferien gar nicht statt. Hat der Professor das vergessen? Oder war die Tagung nur ein Vorwand?

Keine Spur auf Verbrechen

Ruth Staudenmann fürchtet, dass ihr Mann einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel. Aber wer könnte es auf ihn abgesehen haben? «Er hatte keine Feinde, suchte nie Streit», sagt seine Frau. Sie kenne niemanden, der ihn hasste oder der ihm etwas antun wollte. «Vermutlich war er nur zur falschen Zeit am falschen Ort.»

Die Polizei sieht keine Anhaltspunkte für ein Verbrechen, glaubt, dass der Mann eher freiwillig verschwunden ist. Aber warum sollte der Professor einfach so, ohne ein Wort, Frau und vier Kinder allein lassen? «So wie ich meinen Mann kenne, würde er niemals einfach so untertauchen. Wir waren glücklich.»

Die Staudenmanns sind seit 17 Jahren verheiratet. Erst im letzten Sommer zogen sie vom sanktgallischen Rheintal nach Windisch in ein neues Häuschen. Das alles soll ihr Mann nun aufgegeben haben? Niemals. Selber suchen will Ruth Staudenmann aber nicht mehr.

«Mein Mann könnte ja überall sein. Das macht mich fast verrückt.» 

http://www.blick.ch/news/schweiz/aargau ... 20020.html
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